Fazit und Bezug zu anderen Gestaltungsempfehlungen
Bei der Gestaltung von Animationen sollte die zugehörige, gesprochene Erklärung zeitgleich zur Animation dargeboten werden.
Außerdem ist es von Vorteil, die Animation in lerngerechte Abschnitte zu unterteilen und diese Teilsegmente nacheinander zu
präsentieren.
Bezug zum Effekt der geteilten Aufmerksamkeit
Bezüglich des zeitlichen Kontiguitätsprinzips der CTML sind die großen Ähnlichkeiten zum Effekt der geteilten Aufmerksamkeit der CLT unverkennbar. Trotz der Gemeinsamkeiten sind zwei wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Empfehlungen zu beachten:
Unterschiedliche Erklärungsansätze: In der CLT wird der Effekt der geteilten Aufmerksamkeit mit der Erhöhung des extrinsischen CL begründet. Diese entsteht durch die erforderliche
mentale Integration der getrennten Informationsquellen. Im Gegensatz dazu erklärt die CTML den lernförderlichen Effekt beim zeitlichen Kontiguitätsprinzip damit, dass eine längerfristige Aufrechterhaltung verbaler
und bildhafter mentaler Repräsentationen im Arbeitsgedächtnis verhindert wird.
Unterschiedliche Anwendungsgebiete: Das Kontiguitätsprinzip bezieht sich lediglich auf Formate, die eine Teilung der Aufmerksamkeit bedingen. Beim Effekt der geteilten Aufmerksamkeit von Sweller hingegen werden neben diesen Formaten auch Situationen mit eingeschlossen, in denen der Lernende seine Aufmerksamkeit
auf verschiedene mediale Objekte richten muss (Mayer, 2005d). Ein Beispiel hierfür ist das Lernen mit einem PC und die gleichzeitige Verwendung eines Lehrbuchs.
Bezug zur CTML und CFT
Die empirischen Befunde zum Segmentierungsprinzip stützen die CTML von Mayer, während sie zum Teil im Widerspruch zur CFT von Spiro stehen. Vor allem der Ansatz der CFT, komplexe Sachverhalte nicht
in lernergerechte Abschnitte zu unterteilen, um das Lernmaterial nicht zu dekontextualisieren, wird durch die Befunde zum
Segmentierungsprinzip in Frage gestellt.