Definition: Zeitliches Kontiguitätsprinzip
Eine Gestaltungsempfehlung der CTML für die Darbietung von Animationen wird als zeitliches Kontiguitätsprinzip bezeichnet. Dieses Prinzip beschreibt einen lernförderlichen Effekt durch eine simultane anstelle einer sukzessiven Präsentation von korrespondierenden Informationen (Mayer und Moreno, 2003). So sollte man dem Lernenden die (gesprochene) Erklärung zu einer Animation zeitgleich und nicht nachfolgend zur Verfügung stellen.
Erklärungsansätze
Für das zeitliche Kontiguitätsprinzip existieren zwei Erklärungsansätze:
Laut Mayer und Anderson (1992) führe der alternative Erklärungsansatz von Baggett (1989) zu den gleichen Vorhersagen wie jener aus der CTML, sodass eine Entscheidung zugunsten eines der beiden Konzepte nicht möglich sei.
Empirische Belege
Für das zeitliche Kontiguitätsprinzip liefert Mayer zusammen mit anderen Forschern stützende Belege (Mayer und Anderson, 1991, 1992; Mayer und Sims, 1994). Hypothesenkonträre Befunde wie beispielsweise in der Untersuchung von Moreno und Mayer (1999a) bleiben in späteren Überblicksartikeln von Mayer (z.B. 2005d) allerdings unberücksichtigt. Insgesamt bestätigt die Metaanalyse von Ginns (2006) jedoch das zeitliche Kontiguitätsprinzip auf Basis von 13 analysierten Einzelstudien.
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