Bezüglich der Interaktivitätsgrade finden sich bisher vornehmlich Studien, die eine interaktive mit einer nicht interaktiven
Variante vergleichen (z.B. Boucheix und Schneider, 2009). Interaktivität wird zumeist als lernförderlich betrachtet, wobei
die zuvor aufgeführten Drittvariablen derzeit bei solchen pauschalen Vergleichen kaum Beachtung finden. Positiv hervorzuheben
ist jedoch, dass mittlerweile zwischen oberflächlichen Verhaltensaktivitäten und kognitiven Aktivitäten (Kennedy, 2004; Mayer,
2004) unterschieden und zugleich beachtet wird, dass erstere letztere keineswegs bedingen müssen. Zum Beispiel ist das Drücken
auf einen "Weiter"-Knopf, um zur nächsten Bildschirmseite zu gelangen, kaum als eine lernerrelevante Interaktionsmöglichkeit
zu bezeichnen (z.B. Wouters, Tabbers und Paas, 2007).
Anstelle pauschaler Vergleiche
Anstelle der Durchführung pauschaler Vergleiche erscheinen viele andere Fragestellungen und deren empirische Untersuchung
im E-Learning Kontext ergiebiger. Meines Erachtens sollten statt pauschaler Vergleiche vielmehr Theorien zum multimedialen Lehren und Lernen aufgestellt und getestet werden. Aber auch die Überprüfung spezifischer Gestaltungsempfehlungen, die beispielsweise aus den postulierten Theorien abgeleitet werden können, erscheint sinnvoll. Ebenso zweckmäßig ist die
Berücksichtigung der genannten Aspekte bei der Durchführung eigener Untersuchungen zum Thema E-Learning am besten bereits
in der Planungs- und Vorbereitungsphase.
E-Learning Forschung macht Spaß!
Trotz aller Schwierigkeiten, die auf diesen Webseiten aufgeführt wurden, kann E-Learning Forschung spannend, interessant und
sinnvoll sein. Zahlreiche ungelöste Fragestellungen lassen sich empirisch beantworten und warten nur darauf, erforscht zu
werden. Lassen Sie sich nicht entmutigen und untersuchen Sie eine Fragestellung, für die Sie sich selbst interessieren! Informationen
zur konkreten Umsetzung und Beantwortung von E-Learning Forschungsfragen finden Sie hier.