Durchführung
Eyetracker
Nachteile
Neben diesen Vorteilen sind Eyetracking Untersuchungen jedoch auch mit diversen Nachteilen verbunden:
- Hohe Kosten: Die Anschaffungskosten eines Eyetrackers sind enorm. Aktuelle und gängige Geräte kosten einschließlich Software oftmals 30.000 Euro und mehr. Zudem sind Folgekosten, etwa für neuere Softwareversionen und Benutzerschulungen, zu berücksichtigen.
- Hoher Aufwand: Eyetracking Untersuchungen sind sehr aufwendig in der Erhebung. Gleiches gilt für die Datenauswertung, die sich je nach Fragestellung der Studie als schwierig erweisen kann.
- Hohe Expertise erforderlich: Der adäquate Einsatz eines Eyetrackers benötigt sowohl bei der Datenerhebung als auch bei der Datenauswertung fundiertes Fachwissen (vgl. hier). Daher sollten solche Geräte im Rahmen von E-Learning Untersuchungen nur dann eingesetzt werden, wenn diese Expertise vorhanden ist oder aber in der gewünschten und bereitgestellten Zeit erworben werden kann.
- Informationsaufnahme nicht gleichzusetzen mit Blickfokus: Auch wenn ein bestimmtes Objekt vom Probanden fokussiert wird, bleibt unklar, ob und wie diese Informationen kognitiv weiterverarbeitet werden. Darüber hinaus misst der Eyetracker nur den Blickfokus der Versuchsperson. Doch auch über das periphere Sichtfeld können Informationen aufgenommen werden.
- Gründe für (Nicht-)Fixierung nicht durch Eyetracker registrierbar: Die Registrierung und Aufzeichnung von Blickbewegungen klärt nicht auf, warum diese Augenbewegungen vorgenommen wurden.
- Beeinflussung des Verhaltens und Erlebens: Neben der Messung des Verhaltens während der E-Learning Studie kann auch der Eyetracker selbst das Verhalten und Erleben beeinflussen. Dies ist zum Beispiel bei älteren Überkopfsystemen leicht der Fall. Dadurch wird die Übertragbarkeit der Untersuchungsergebnisse auf alltägliche Lernsituationen eingeschränkt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer fragwürdigen externen Validität (fragwürdige Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf andere (Lern )Situationen, Personengruppen usw.).
- Nutzerbedingte Einschränkungen: Einige Eyetracker sind nicht bei allen Versuchspersonen gleichermaßen einsetzbar. Beispielsweise erfordern einzelne Aufzeichnungsverfahren Kontaktlinsen (siehe oben) oder schließen Brillenträger aus. Bei jüngeren Kindern kann sich der Einsatz von Eyetrackern generell als schwierig erweisen.
Weiterführende Informationen
Weiterführende Informationen zum Thema Eyetracking finden sich beispielsweise bei Bente (2004), Duchowski (2007) und speziell zu den physiologischen Grundlagen der okulomotorischen Aktivität bei Galley (2001).