E-Learning
Theorien, Gestaltungsempfehlungen und Forschung
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Fragebögen IIFragebögen II
  Eyetracker IIEyetracker II

Durchführung

Eyetracker

Definition: Eyetracking

Unter dem Begriff Eyetracking versteht man die Registrierung und Aufzeichnung von Blickbewegungen einer Person mittels technischer Hilfsmittel (dem Eyetracker). Dabei lassen sich unter anderem zwei Arten von Blickbewegungen unterscheiden:

Arten von Blickbewegungen

  • Fixationen: Bei diesen werden Fixationspunkte (bestimmte Punkte im Raum) fokussiert, d.h. mit dem Blick erfasst. Fixationen dienen der Informationsaufnahme. Die Augen verharren dabei nicht in einer absoluten Ruheposition, sondern es treten kleinere, unwillkürliche Augenbewegungen wie zum Beispiel Driftbewegungen oder Mikrosakkaden auf (nähere Informationen hierzu finden sich z.B. bei Bente, 2004).
  • Sakkaden: Bei Sakkaden handelt es sich um kurzzeitige Sprünge von einer Fixation zur nächsten. Man kann auch von einem Blickwechsel sprechen. Während einer Sakkade erfolgt keine Informationsaufnahme. Die Augenbewegungen erfolgen dabei sehr schnell und ruckartig.
Beispielhafte Darstellung eines Überkopfsystems mit Szenenkamera. Quelle: Ergoneers.
Abbildung 21: Beispielhafte Darstellung eines Überkopfsystems mit Szenenkamera. Quelle: Ergoneers.

Arten von Aufzeichnungsgeräten

In E-Learning Untersuchungen werden diese beiden Blickbewegungen zumeist gemeinsam mit Mausbewegungen, Mausklicks, Tastatureingaben und dem Videosignal aufgezeichnet. Bezüglich der Aufzeichnungsgeräte können zwei Arten von Eyetrackern unterschieden werden:

  • Überkopfsysteme: Diese Systeme, auch head-mounted Eyetracker genannt, werden am Kopf der Versuchsperson befestigt. Sie enthalten neben dem Gerät zur Erfassung der Blickbewegung eine Szenenkamera, die in der Regel das Sichtfeld des Probanden aufzeichnet. Dadurch wird der Blickpfad des Versuchsteilnehmers aufgenommen, der sich währenddessen relativ frei bewegen kann.
  • Ferngesteuerte Systeme: Solche Systeme werden auch als remote eyetracking bezeichnet. Hier ist der Eyetracker nicht mit der Versuchsperson verbunden, sondern die Aufzeichnung erfolgt berührungsfrei, z.B. durch Infrarotlicht und Videoaufzeichnung der Augen. Nach erfolgreicher Kalibrierung kann der Proband sich mit dem Kopf relativ frei in einem bestimmten Radius bewegen.
Beispielhafte Verwendung des Eyetrackers T60 von tobii. Dieser stellt ein ferngesteuertes System dar, wobei die Aufzeichnung mit der Cornea Reflex Methode vorgenommen wird. Quelle: tobii.
Abbildung 22: Beispielhafte Verwendung des Eyetrackers T60 von tobii. Dieser stellt ein ferngesteuertes System dar, wobei die Aufzeichnung mit der Cornea Reflex Methode vorgenommen wird. Quelle: tobii.

Arten von Aufzeichnungsverfahren

Eyetracker lassen sich auch nach dem verwendeten Verfahren zur Aufzeichnung unterteilen:

  • Cornea Reflex Methode: Eine besonders gängige Methode stellt die videobasierte bzw. Cornea Reflex Methode dar. Bei dieser wird ein schwacher Infrarot-Lichtstrahl aus kurzer Distanz vom Eyetracker auf das Auge gerichtet. Nach erfolgter Kalibrierung nimmt das Gerät ein Video der Augen auf, welches die Pupillen und deren Reflexpunkt des infraroten Lichtes auf der Hornhaut beinhaltet. Diesen Reflexpunkt bezeichnet man als Cornealen Reflex.
  • Retinal-Nachbilder: Durch eine Folge starker Lichtreize werden Nachbilder auf der Retina erzeugt, durch deren Position die Augenbewegung erschlossen werden kann.
  • Elektrookulogramme: Hierbei misst man die elektrische Spannung zwischen Netzhaut (negativer Pol) und Hornhaut (positiver Pol).
  • Kontaktlinsenmethode: Bei dieser Methode wird die Reflexion von verspiegelten Kontaktlinsen per Kamera aufgezeichnet.
  • Search coil: Auch dieses Verfahren greift auf Kontaktlinsen zurück. Diese werden mit Spulen versehen und einem magnetischen Feld ausgesetzt. Aus der induzierten Spannung können die Augenbewegungen berechnet werden.
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