Definition: Computer- und Videospiele
Zu Computer- und Videospielen (nachfolgend synonym verwendet) finden sich verschiedene Definitionen in der Literatur. Der Einfachheit halber sollen darunter sämtliche Spiele verstanden werden, die am PC, an einer Videokonsole (z.B. Nintendo Wii, PlayStation oder Xbox), auf einem Handheld (tragbares Videospielgerät wie der Game Boy von Nintendo) auf dem Handy oder PDA (Personal Digital Assistant) oder an anderen elektronischen Geräten genutzt werden können. Die zur Verfügung stehenden Spiele unterscheiden sich dabei erheblich voneinander. Klassifikationsversuche zu Computerspielen finden sich beispielsweise bei Ang, Avni und Zaphiris (2008), Kinzie und Joseph (2008) sowie Klimmt (2004).
Stellenwert und wirtschaftliche Bedeutung
Computerspiele haben in den vergangenen Jahren enorm an Stellenwert gewonnen (vgl. z.B. Gimmler, 2007; Weibel, Wissmath, Habegger, Steiner und Groner, 2008). Insbesondere sogenannte Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game, MMORPG), bei dem zeitgleich mehrere tausend Spieler mittels Avataren (virtuellen Charakteren) gemeinsam eine beständige, virtuelle Umgebung bevölkern, sind hier zu nennen. Diese Spiele stellen mittlerweile auch einen sehr bedeutsamen Wirtschaftszweig dar (Schrader und McCreery, 2008). So besaß beispielweise das Rollenspiel World of Warcraft (WoW) als aktuell erfolgreichstes MMORPG im November 2008 weltweit mehr als 11.5 Millionen zahlender Abonnenten, wobei die monatlichen Gebühren zwischen 11 und 13 Euro betragen.
Positive Effekte
Eine Reihe von Studien kann positive Auswirkungen von bestimmten Videospielen empirisch nachweisen (Barlett, Vowels, Shanteau, Crow und Miller, 2009; Klimmt, 2004). So zeigen sich etwa bessere Visualisierungsfähigkeiten (die Fähigkeit zur mentalen Manipulation visueller Muster) durch Spiele wie Tetris (Sims und Mayer, 2002) sowie eine Verbesserung der selektiven Aufmerksamkeit (die Fähigkeit, sich auf relevante Informationen zu fokussieren und zugleich irrelevante auszublenden) durch einzelne Computerspiele. Ebenso lässt sich das Absuchen von visuellen Reizen und die Koordination von Hand und Auge durch das Spielen bestimmter Videospiele steigern. Weitere Effekte betreffen das räumliche Vorstellungsvermögen, die Konzentrationsfähigkeit sowie das logische und strategische Denken und Problemlösen.
Negative Effekte
In der Vergangenheit wurden in der (populär-)wissenschaftlichen Literatur die potentiellen, negativen Auswirkungen durch Computerspiele hervorgehoben. Dabei standen vor allem gewaltverherrlichende Spiele (z.B. Barlett et al., 2009; Gimmler, 2007; Klimmt, 2004; Spitzer, 2007) und die Abhängigkeit von Videospielen im Vordergrund.
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